Jaufenburg

Majestätisch, wenn auch größtenteils verfallen, thront die Jaufenburg oberhalb von St. Leonhard in Passeier. Erbaut wurde sie im 13./14. Jahrhundert von den Herren von Passeier. Durch Heirat gelangte die Burg 1385 in den Besitz der Fuchs von Fuchsberg und entwickelte sich zu einem bedeutenden Treffpunkt für Minnesänger und Künstler.

Die Burg diente auch der Sicherung des strategisch wichtigen Jaufenpasses. Über diesen Pass fielen am 17. November 1809 Tausende französische Soldaten ins Passeiertal ein, um Tirol zu erobern. Ihr Ziel war Meran, doch der Vormarsch wurde vom Passeirer Widerstand gestoppt. Am 22. November kapitulierten die Franzosen unter Major Dorell. Drei französische Kanonenkugeln aus dieser Zeit sind heute im Hauptportal der Burg eingemauert.

Ab 1738 verfiel die Burganlage zusehends. Erhalten geblieben sind die fünf Stockwerke des Bergfrieds mit den Renaissance-Fresken von Bartlmä Dill Riemenschneider aus dem Jahr 1538. Diese können im Sommer besichtigt werden. Am Bergfried sind noch die Wappen der Herren von Passeier und der Fuchs von Fuchsberg sowie Freskenreste zu sehen. Vom obersten Stockwerk genießt du einen weiten Blick über das Passeiertal bis hinunter zum Meraner Becken.

Infotafeln entlang des Rundgangs erzählen von den Herren von Passeier, den Grafen Fuchs, den historischen Schildhöfen und deren Bedeutung für das Tal. Wie erreichst du sie? Die Jaufenburg ist Teil des MuseumPasseier und 3 Kilometer davon entfernt. Vom Dorfzentrum erreichst du sie über einen steilen Weg (30 Minuten), alternativ führt eine schmale Zufahrt zur Burg.