Hoch über dem Kalterer See thront das kleine Dorf St. Nikolaus mit seinen zwei Kirchtürmen - einst ein beliebter Wallfahrtsort
Bildergalerie: St. Nikolaus bei Kaltern
Der 6. Dezember ist ein besonderes Datum: Am Nikolaus-Tag feiert St. Nikolaus bei Kaltern seinen Namenspatron. Einst hieß das Dörfchen hoch über dem Kalterer See Mondevinum, ein im größten Weinanbaugebiet Südtirols selbsterklärender Name. Später nannten die Bewohner des Überetsch die Siedlung schlicht Oberdorf. Nach wundersamen Ereignissen im Jahr 1733 brachte man ein Bild der weinenden Muttergottes von einem Hof in die Kirche.
Fortan entwickelte sich das Dorf zu einem bekannten Marienwallfahrtsort und erhielt seinen heutigen Namen. Bei dem Marienbild handelt es sich um eine Kopie eines Werkes von Giovanni Battista Salvi Sassoferrato. St. Nikolaus wurde zu einem der bekanntesten Wallfahrtsorte Tirols.
Heute prägen zwei Kirchtürme das Dorfbild. Der zweite Turm entstand erst 1880, um den älteren, scheinbar baufälligen zu entlasten. Denn beim Läuten der Glocken vibrierte dieser so stark, dass Einsturzgefahr bestand. Wertvolle Fresken von Bartlmä Dill Riemenschneider aus dem Jahr 1530 schmücken das Kircheninnere. Eine erste Kirche soll hier bereits im 13. Jahrhundert gestanden haben. Heute pilgern nur noch wenige in das Dörfchen St. Nikolaus nördlich oberhalb des Sees.
Dafür kommen umso mehr Gäste, die in dieser Fraktion von Kaltern an der Weinstraße Erholung suchen. Ruhe und Beschaulichkeit prägen den Ort. Die Wanderwege und Radrouten rund um das Dorf laden dazu ein, die Umgebung autofrei zu erkunden. Im Dorf beginnt zum Beispiel auch ein Pfad, der auf den Mendelpass führt, ein auch bei Rad- und Motorradfahrern beliebtes Ziel.
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