Bekannt ist das Dorf Tagusens vor allem für sein Schulmuseum, untergebracht in einer der früheren Zwergenschulen in Südtirol
Bildergalerie: Tagusens
"Klein, aber fein" würde Tagusens wohl am besten beschreiben: Das Dörfchen ist eigentlich nur eine Ansammlung aus wenigen Häusern, einigen Bauernhöfen und der alten Schule. Sie zählte früher zu den Zwergschulen in Südtirol: Da die einzelnen Bergdörfer weit verstreut waren, war der Fußweg für die Kinder zu weit und jeder Ort hatte sein Klassenzimmer. Meist kamen dort nicht mehr als eine Handvoll Schüler aller Grundschulstufen zusammen, aber die Schule Tagusens erreichte in den 1950er Jahren mit 46 Kindern ihren Höhepunkt und war bis 1993 in Betrieb.
Heute erzählt das Schulmuseum Tagusens von diesen Zeiten. Der Ort selbst erhebt sich auf einer Anhöhe über dem Grödner Tal, Eisacktal und Brembachtal und bietet durch seine Position eine herrliche Aussicht, besonders im Herbst, wenn die Tage klar sind und die Sicht bis zu den Sarntaler Alpen reicht. In all dieser Ruhe befindet sich auch eine Bushaltestelle, die Tagusens an Kastelruth, die anderen Dörfer im Schlerngebiet und die Seiser Alm anbindet. Ab und zu sind Wanderer zu sehen, die hier vorbeikommen und einen kulturellen Halt im Museum einlegen.
Hier führt nämlich die Kastelruther Rundwanderung vorbei: Sie startet im Hauptort bei der Kirche und bringt dich in drei Stunden vor dem alles beherrschenden Schlernmassiv nach Tagusens. Danach geht es auf dem Wiesenweg Nr. 2 am Weiher Radlmoos vorbei, und durch den Wald zurück nach Kastelruth. Ein besonderes Bauwerk von Tagusens ist das St. Magdalena-Kirchlein, das auf einem vorchristlichen Siedlungs- und Kultplatz thront: Der Altar ist mit Skulpturen von Josef Konrad Wieser aus Brixen (1693-1760), einem der besten Tiroler Künstler des Rokoko, geschmückt.
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