So einige Besucher, die von Sinich nach Meran kommen, staunen: Am Stadteingang überqueren durchtrainierte Rennpferde die Straße, um von ihren Stallungen zum Pferderennplatz Meran-Mais zu gelangen. Das große Areal gehört zu den bekanntesten Reitsportanlagen Europas und ist jedes Jahr Austragungsort des "Großen Preises Meran Südtirol" im September und des Haflinger Galopprennens am Ostermontag. Beim ersten tragen die Besucher Hüte, die einem Pferderennen würdig sind, beim zweiten verwandelt sich der Rennplatz in ein großes Volksfest.

Diese Erlebnisse haben dazu inspiriert, den Pferderennplatz auch als Konzertarena zu verwenden: Beim Maia Music Festival traten bereits Alvaro Soler und Mark Forster auf. Der Stadtteil Untermais, früher eine selbstständige Ortschaft, erstreckt sich dann weiter Richtung Passer und reicht von Winkelberg bis an das Etschufer. Am Zusammenfluss wurde im Sommer 2024 ein Flusspark, eine neue Naherholungszone auf 12.000 m², eingeweiht. Untermais ist im Gegensatz zur Altstadt ein sehr ruhiges Viertel mit Grundschulen und Sportanlagen wie der MeranArena mit ihrer Kletterwand und dem Schwimmbad, mit Campingplätzen und einem eigenen Zugbahnhof.

Der Name Untermais leitet sich vermutlich von der römischen Zollstation "Castrum Maiense" ab, die hier angesiedelt war. Sie wurde nach der römischen Frühlingsgöttin Maias benannt. Im frühen 20. Jahrhundert verbrachte der Dichter und Schriftsteller Christian Morgenstern (1871-1914) einige Jahre in Untermais, damals noch Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, und starb in der Villa Helioburg in Untermais am 31. März 1914, während er noch an der Sammlung "Wir fanden einen Pfad" arbeitete. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören die "Galgenlieder".