Gratsch im Norden Merans ist der Startpunkt für eine Wanderung am Algunder Waalweg, einmalig während der Apfelblüte
Du befindest dich schon in der Nähe von Dorf Tirol, wenn du im nördlichsten Stadtteil von Meran angekommen bist: Gratsch erstreckt sich wie ein kleines Dorf auf einem Schuttkegel zwischen Apfelbäumen und Weinreben. Zwischen hier und dem südlichsten Stadtteil, Sinich, liegen gut sieben Kilometer. Bis vor einem Jahrhundert war Gratsch eine eigene Gemeinde, dann wurde es Teil der Kurstadt Meran. Viel weiter zurück reicht die Geschichte der kleinen Kirche im Ort.
Die Kirche St. Peter ob Gratsch stammt aus dem 8. oder 9. Jahrhundert: Die zahlreichen erhaltenen Fresken gehen bis auf die Zeit um 1100 zurück. Interessanterweise repräsentiert sie die Pfarrkirche von Gratsch, obwohl sie geografisch gesehen bereits auf dem Gemeindegebiet von Dorf Tirol steht. Oberhalb des Ortes thront majestätisch Schloss Tirol, bevor die Hänge zur Texelgruppe hin ansteigen, den Bergen, in denen Südtirols größter Naturpark beheimatet ist. Nahe der zweiten Kirche, der St. Magdalena-Kirche, wurde bei Bauarbeiten die "Steinkammer von Gratsch" freigelegt. Es handelt sich dabei um eine spätantike Grabkammer mit Lochsteinen und Grabplatten, die von zwei spätneolithischen Gräbern aus der Umgebung stammen.
Gratsch lädt zu einer Reihe von Wanderungen ein. Besonders der Algunder Waalweg ist empfehlenswert, der im Frühling an den blühenden Apfelbäumen vorbei nach Algund und Töll führt, sowie der Tappeinerweg in der entgegengesetzten Richtung, der dich bis in die Meraner Altstadt bringt. Im Herbst können die Ausflüge mit einem Törggeleabend verbunden werden.
Änderung/Korrektur vorschlagen