Die typischen Wohnsiedlungen bestehen aus wenigen Höfen, die an die teils sehr steilen Hänge des Gadertales gebaut wurden
Bildergalerie: Viles im Gadertal
Eine der architektonischen Besonderheiten des Gadertales sind seine kleinen bäuerlichen Siedlungen an den Hängen, die das Landschaftsbild mitprägen. Besonders rund um Campill, Enneberg und Wengen (La Val) im hinteren Gadertal, Alta Badia genannt, sind die verstreuten Weiler zu finden, die lokal "Les Viles" genannt werden. Die einzelnen Höfe wurden aus Stein und Holz nach dem Vorbild der rätischen tambra, der ursprünglichen Form der Berghütte, erbaut.
Diese Zusammenschlüsse hatten mehrere Gründe: Wirtschaftliche Nutzflächen, die zwischen kargem Hochland und Wald nicht so verbreitet waren, wurden besser genutzt, das Überleben war in einer Gruppe einfacher als allein, und der Talboden wurde erst im 15. Jahrhundert urbar gemacht. Die Viles, bestehend aus drei bis 10 Höfen zwischen 1.200 und 1.700 m Meereshöhe, die kreisförmig oder im Halbkreis angeordnet sind, gehören somit zu den ältesten Bauten des Tales. Jede Familie besaß eine "ciasa" (Haus) sowie einen "majun" (Stall) mit dem "tablé" (Heuboden). Scheune, Brunnen, Ofen, Kapelle und Wege werden gemeinschaftlich genutzt.
Heute säumen Bäume und Bäche die Wege, die zu den Viles führen, rundherum gibt es steile Wiesen, majestätische Gipfel und dichte Wälder. Und wie sind sie zu erreichen? Die "Roda dles Viles" zum Beispiel, eine schöne Rundwanderung, startet in Campill bei St. Martin in Thurn und führt dich in ca. 3 Stunden durch Wälder und Weiden bis zu den traditionellen Viles. Auch die Wanderung durch das Mühlental in Campill führt an zwei Viles vorbei.
Kontaktinfos
- "Roda dles Viles" Rundwanderung - 39030 - Campill/St. Martin in Thurn
- +39 0474 523175
- info@sanvigilio.com
Öffnungszeiten
Viles nur von außen zu besichtigen
Rundwanderweg frei zugänglich
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