Einer der umfangreichsten gotischen Freskenzyklen Tirols kann in der “Sixtinischen Kapelle Südtirols” im Vinschgau bewundert werden
Bildergalerie: Stephanus-Kapelle Obermontani
Nahe der zwei Burgruinen Unter- und Obermontani, auf einem Felsrücken am Eingang ins Martelltal in der Gemeinde Latsch, steht die Burgkapelle, die dem Hl. Stephanus geweiht ist. Dieser Schutzheilige der Böttcher, Kutscher, Maurer, Steinhauer, Pferdeknechte, Weber, Schneider und Zimmerleute wird in der römisch-katholischen Kirche als Märtyrer verehrt. Das Kirchlein stammt aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, wahrscheinlich stand hier aber schon lange vorher ein kleines Gotteshaus. Die Kapelle kann besichtigt werden und ist ein wahres Kulturhighlight!
Der Innenraum ist mit herrlichen Wandmalereien ausgeschmückt, die einen der umfangreichsten gotischen Freskenzyklen Tirols bilden. Ein Teil davon, wie die Evangelisten und die Anbetung der Könige, wurde um 1430/40 von einer lombardisch geprägten Malerwerkstatt realisiert. Andere, wie der Passionszyklus und das Jüngste Gericht, stammen von einer schwäbischen Werkstatt (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts). Das würde von außen niemand vermuten, denn die kleine romanische Kapelle mit den Maßen 8,7 x 8,2 m erscheint auf den ersten Blick sehr schlicht.
Die hier gefundene Original-Handschrift des Nibelungenliedes von 1323 wird heute hingegen in der Berliner Staatsbibliothek verwahrt. Die Stephanus-Kapelle wird von Schloss Tirol verwaltet und ist eine der 25 Partnerstätten auf der "Alpinen Straße der Romanik". Und wie ist sie zu erreichen? Vom Parkplatz in Morter führt dich ein 15-minütiger Weg hinauf zum Gotteshaus.
Kontaktinfos
- Obermontaniweg - 39021 - Morter/Latsch
- +39 0473 220221
- info@schlosstirol.it
Mehr Infos
Die Stephanus-Kapelle Obermontani ist jedes Jahr von Anfang April bis Ende Oktober geöffnet, im Winter geschlossen. Saisonsstart 2025 Anfang April.
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