Das mittelalterliche Hospiz von St. Florian in Laag diente bis in das 14. Jahrhundert Pilgern auf dem Weg nach Rom als Unterkunft
Bildergalerie: Klösterle Laag
Im Mittelalter zogen Tausende Pilger von Norden durch das Etschtal Richtung Rom. Die Strecke war damals beschwerlich, die meisten waren zu Fuß unterwegs und durchquerten die oft sumpfige Landschaft des Talbeckens in Tagesmärschen: Einer davon führte von Bozen nach Laag. Und genau dort, am Fuße des Madruttberges, wurde das Hospiz von St. Florian in Laag erbaut, wo die Pilger übernachten konnten. Danach ging es in einem weiteren Tagesmarsch nach Trient.
Das romanische Bauwerk wurde um 1220 errichtet und um 1300 erweitert. Heute ist es eines der wenigen vollständig erhaltenen Hospize in ganz Europa. Als Pilgerunterkunft wurde es im 14. Jahrhundert aufgegeben, als in Neumarkt der Markt eröffnet wurde: Die Pilger fanden nun in den immer häufiger werdenden Gasthöfen Unterkunft. 1494 beherbergte es aber noch einen berühmten Gast, als Albrecht Dürer auf seiner Reise nach Venedig hier übernachtete. Heute startet beim Klösterle der Dürer-Weg, der bis zu den Erdpyramiden im Cembratal führt.
2009 und 2010 wurde der Bau saniert, in den Jahren danach wurden verschiedene Gebäudeteile fertiggestellt und der Innenhof umgestaltet. Dort werden im Sommer Aufführungen und Konzerte abgehalten, das Klösterle wurde somit von einem Pilgerort zu einem Ort der Kultur und der Musik. Gleich daneben befindet sich das St. Florian Kirchlein, eines der bedeutendsten romanischen Bauten im Unterland. Und wie ist das Klösterle zu erreichen? Es steht etwas abseits der Straße in St. Florian bei Laag. Auch der Bus Neumarkt - Salurn hält dort. Die Frühlingsrunde von Laag nach Buchholz, die teils dem Dürer-Weg folgt, ermöglicht einen Abstecher zum Klösterle.
Kontaktinfos
- St. Florian Straße - 39040 - Laag/Neumarkt
- +39 0471 810231
- info@castelfelder.info
Öffnungszeiten
nur während Kulturveranstaltungen zugänglich
Eintritt
je nach Veranstaltung
Änderung/Korrektur vorschlagen