Geburtshaus des Hl. Josef Freinademetz

Josef Freinademetz, Ujöp in Ladinisch, wurde am 15. April 1852 in einem kleinen Haus geboren, das seinem Vater gehörte und der es renovierte, als es in den Besitz der Familie kam. Mit 23 Jahren wurde Josef Freinademetz zum Priester geweiht und ging vier Jahre später als Missionar nach China. Die ersten Jahre waren von zermürbender Arbeit beim Aufbau der ersten christlichen Gemeinden geprägt: Die Provinz Süd-Shantung, in der er lebte und wirkte, zählte 1881 nur 158 Getaufte unter 12 Millionen Einwohnern. Er sollte nie mehr zurückkommen: Pater Freinademetz, der in China Shèng Fú Ruòsè genannt wurde, starb am 28. Januar 1908 in China an Typhus. Er wurde auch dort beerdigt, in Daizhuang in der Stadt Jining unter der 12. Station des Kreuzweges.

Am 19. Oktober 1975 wurde Josef Freinademetz von Papst Paul VI. in Rom selig gesprochen, und am 5. Oktober 2003 folgte die Heiligsprechung durch Papst Johannes Paul II. Heute ist der Weiler Oies, auf rund 1.500 m Meereshöhe bei St. Leonhard in Abtei gelegen, vor allem in den warmen Monaten ein vielbesuchter Wallfahrtsort: Mittendrin steht das 250 Jahre alte Geburtshaus des China-Missionars. Seit den 1960er-Jahren befindet es sich im Besitz der Steyler Missionare.

Das Geburtshaus des Hl. Freinademetz ist ganzjährig zugänglich: In seinem Zimmer befinden sich Erinnerungsstücke wie chinesische Kleider oder handgeschriebene Briefe, im Erdgeschoss ist eine kleine Kapelle untergebracht. Die Reliquie besteht aus den Haaren des Hl. Freinademetz, die von der Hausangestellten seit dem Tag der Abreise des Missionars aufbewahrt wurden. Auch neben dem Haus wurde eine Kapelle errichtet, in der die Wallfahrer die Fürsprache des Heiligen bei Gott erbeten können. Zwischen Geburtshaus und Kirche gibt es einen Bildstock, der den Heiligen in Lebensgröße zeigt. Und wie ist das Geburtshaus zu erreichen? Vom Dorf Abtei sind es noch 2 km den Hügel hinauf bis zum Weiler Oies (über die Via Crucis P. J. Freinademetz erreichbar).