Stoanerne Mandln

Weitum bekannt sind sie in Südtirol: Die Rede ist von den Stoanernen Mandln, wie sie im Dialekt genannt werden, Anhäufungen von Steinen, die auf verschiedenen Gipfeln und Almen zu sehen sind. Am bekanntesten sind jene am 2.003 Meter hohen Schöneck in den Sarntaler Alpen, wo der Blick über die Hochfläche reicht und dabei zahlreiche Steinhäufchen erfasst. Weitere gibt es am Tschögglberg bei Mölten und am Jenesier Jöchl bei Jenesien. Doch was hat es damit auf sich?

Eine Legende erzählt, dass eine erzürnte Hexe Bauern, die versuchten, sie mit einem großen Kreuz zu vertreiben, zu Steinmenschen erstarren ließ. Nicht weniger als 100 Anhäufungen sind im Sarntal nämlich zu zählen, und jedes Jahr werden es mehr. Belegt ist hingegen durch Gerichtsprotokolle aus dem Jahr 1540, dass zwischen den Steinhaufen getanzt und gefeiert wurde. Als Hexentänze und Teufelsfeiern wurde dies ausgelegt. Andere Erzählungen berichten von Kelten, die die Stoanernen Mandln anlegten und vor Jahrtausenden hier einen Kultplatz errichteten.

Vielleicht waren es, wie an anderen Stellen, auch Wanderer oder Hirten, die die Steinplatten übereinander legten, als Zeichen wieder hierher zurückzukehren oder einfach als Zeitvertreib. Was hingegen sicher ist, ist dass diese Kultstätte in den Sarntaler Alpen etwas Besonderes ist, die einen Ausflug allemal lohnt. Der Ausblick nach dem rund 3,5-stündigen Aufstieg ist einmalig: Die Wanderung zu den Stoanernen Mandln startet bei der Sarner Skihütte - auch die Variante der Winterwanderung auf das Auener Jöchl kann bis zu den Stoanernen Mandln verlängert werden.