Museum Ladin Ursus ladinicus

Das Museum Ladin Ursus ladinicus widmet sich dem gleichnamigen Höhlenbären. Die Ausstellung ist eine Außenstelle des Museum Ladin Ćiastel de Tor, das sich auf Schloss Thurn im 18 Kilometer entfernten St. Martin in Thurn befindet. Im Herbst 1987 machte Willy Costamoling aus Corvara unterhalb des Piz Cunturines, auf fast 2.800 Meter Meereshöhe, eine bedeutende Entdeckung: In einer Höhle stieß er auf zahlreiche Knochen eines Höhlenbären aus der Zwischeneiszeit (vor ca. 40.000 Jahren). In den darauffolgenden Jahren erforschte ein Team der Universität Wien unter der Leitung von Prof. Gernot Rabeder diese Grotte systematisch.

Das Ergebnis ist bemerkenswert: Es handelt es sich um eine bisher unbekannte Art. Nach ihrem Fundort in diesem ladinischen Tal erhielt die Bärenart den Namen "Ursus ladinicus". In der Höhle fanden sich außerdem Knochen eines Höhlenlöwen. Und nicht nur das: Aufgrund ihrer Höhenlage ist sie die wahrscheinlich höchstgelegene Fundstelle von Höhlenbären und -löwen weltweit. Dem Ladiner Bären wurde schließlich eine eigene Ausstellung auf drei Etagen gewidmet.

Das Untergeschoss präsentiert die Cunturineshöhle mit einer detailgetreuen Nachbildung des Höhlenbären. Im Erdgeschoss befinden sich die Kasse und der Museumsshop. Das Obergeschoss widmet sich der Entstehungsgeschichte der Dolomiten. Hier kannst du die wichtigsten Fossilien der Umgebung bestaunen. Die Verbindung von Dolomiten und Höhlenbär in einem Museum hat einen guten Grund: Die gefundenen Knochen geben wichtige Hinweise darauf, wie beispielsweise das Klima in den Dolomiten in prähistorischer Zeit war.

Wie erreichst du es? Das Museum befindet sich im Dorfzentrum von St. Kassian. Gleich daneben gibt es einen Parkplatz. Die Buslinie Alta Badia 465 verkehrt zwischen Stern und St. Kassian.