Dokumentations­zentrum im Siegesdenkmal

"BZ '18-'45. Ein Denkmal, eine Stadt, zwei Diktaturen" - so lautet der Titel der Dauerausstellung im Untergeschoss des Siegesdenkmals im Stadtteil Zentrum-Bozner Boden. Der museale Parcours wurde 2014 eröffnet und erzählt die Geschichte des Siegesdenkmals und damit verbunden einen wichtigen Teil der Bozner Stadtgeschichte. Der wuchtige Bau entstand zwischen 1926 und 1928 nach einem Entwurf von Marcello Piacentini während der Zeit des Faschismus.

Zahlreiche italienische Künstler wirkten daran mit. Seit 2018 sind an der nahen Talferbrücke auch wieder die Kopien der römischen Wölfin und des venezianischen Löwen aufgestellt, die zum Siegesdenkmal gehören. Die restaurierten Originale werden im Stadtmuseum Bozen gezeigt. Die Entstehung der Ausstellung geht auf eine Vereinbarung zwischen dem italienischen Staat (Eigentümer des Areals), dem Land Südtirol und der Stadt Bozen zurück. In 13 sanierten unterirdischen Räumen wird die Geschichte des umstrittenen Denkmals beleuchtet.

Gleichzeitig werden der italienische Faschismus und die Zeit der nationalsozialistischen Besatzung in den Jahren 1918 bis 1945 thematisiert. All das ist eng mit der Geschichte der Stadt Bozen und Südtirols verknüpft, das 1918 durch den Vertrag von Saint-Germain von Österreich an Italien abgetreten wurde. Auch auf das faschistische Monumentalrelief von Hans Piffrader am Gerichtsplatz wird eingegangen. Die Ausstellung wird durch einen Film über die Weltkriege, Zeitungsausschnitte, Plakate und interaktive Elemente ergänzt.

Du erfährst mehr über die Zwischenkriegszeit, die Bozner Städteplanung der 1920er Jahre, die Italianisierungspolitik, die Katakomben-Schulen, die Option ab 1939 und die Zeit des Zweiten Weltkriegs mit dem NS-Lager in Bozen. Wie erreichst du es? Das Museum befindet sich direkt unter dem Siegesdenkmal am Siegesplatz. Dort gibt es einen Parkplatz (gebührenpflichtig, der Bau einer Parkgarage ist im Gange) und Bushaltestellen links und rechts des Denkmals.