Schloss Runkelstein

Die mittelalterliche Burg Runkelstein, auch bekannt als "Bilderburg", thront auf einem Porphyrfelsen hoch über Bozen. Sie liegt am Stadtrand Richtung Sarntal, zwischen den Stadtteilen Zentrum-Bozner Boden und dem bereits zu Ritten gehörenden Sill. Berühmt ist Runkelstein für seinen umfangreichen Freskenzyklus - den wohl größten erhaltenen profanen Freskenzyklus des Mittelalters. Die Fresken erzählen von Rittersagen, Hofdamen und Szenen aus der Literatur, vom höfischen Leben und von der Jagd. Runkelstein dient auch als Kulisse für Veranstaltungen.

Im Innenhof findest du eine Burgschänke. Die ursprüngliche Wehranlage wurde 1237 von den Herren von Wangen errichtet. 1385 erwarben die wohlhabenden Bozner Kaufleute Franz und Niklaus Vintler die Burg. Um ihren Reichtum zu demonstrieren, ließen sie Runkelstein mit Fresken ausschmücken. Für damalige Verhältnisse außergewöhnliche Bauelemente wie eine Abortanlage und eine Zisterne sorgten für mehr Komfort. Ab dem 15. Jahrhundert wechselten die Besitzer häufig, und die Burg wurde immer wieder verändert, auch die Malereien wurden ergänzt.

1520 zerstörte eine Schießpulverexplosion Teile des Südtrakts. Ab dem 18. Jahrhundert verfiel die Burg. Erst im 19. Jahrhundert erkannte Josef von Görres den Wert der historischen Malereien und berichtete König Ludwig I. von Bayern davon. Daraufhin beauftragte dieser Architekten und Maler, die Kunstwerke zu studieren. 1868 stürzten Teile der Nordwand ein und zerstörten einen Großteil der Fresken. 1883 schenkte Erzherzog Johann Salvator Runkelstein Kaiser Franz Joseph: Dieser übergab Runkelstein 1893 feierlich den Bozner Bürgern. Heute ist sie öffentlich zugänglich.

Wie erreichst du sie? Ein gepflasterter Weg bringt dich vom Parkplatz am Ende der Talferwiesen in wenigen Minuten hinauf. Auch der Bozner Burgenweg Castelronda führt an Runkelstein vorbei.