Burg Karneid

Der Eingang zum Eggental, nur 3 Kilometer von Bozen entfernt, war in früheren Jahrhunderten eine strategisch wichtige Position an der Brennerstraße. Dort, auf einem steilen Felshügel oberhalb von Kardaun, im Ortsteil Karneid Dorf, erbauten die Herren von Greifenstein im 13. Jahrhundert die mächtige Burg Karneid, damals "castrum de Curniet" genannt. Ab 1378 bis 1760 blieb sie, mit Ausnahme einer kurzen Besetzung durch Friedrich IV. "mit der leeren Tasche", im Besitz der Herren von Liechtenstein. Für kurze Zeit gehörte sie auch der Gemeinde Bozen.

Heute ist Burg Karneid, eine der schönsten und besterhaltenen Burgen Südtirols, im Besitz der Familie von Baron Christoph von Malaisé. Seit 2006 ist sie für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Anlage umfasst einen Bergfried, einen Wohnturm mit Palas, einen Innenhof, Freitreppen, eine zweigeschossige Loggia und eine Ringmauer mit Schwalbenschwanzzinnen. Im Inneren sind besonders das Fresko "Der Triumph des Todes" aus dem 14. Jahrhundert und die wertvollen romanischen Wandmalereien in der St.-Anna-Kapelle sehenswert.

Von Burg Karneid genießt du einen herrlichen Blick auf die Talkessel von Etsch und Eisack sowie auf die Landeshauptstadt Bozen. Das wussten wahrscheinlich auch schon ihre früheren illustren Gäste zu schätzen: Der Minnesänger Oswald von Wolkenstein trug hier seine Lieder vor, Albrecht Dürer fertigte Skizzen an, Goethe soll hier auf seiner Italienreise gerastet haben und auch der Tiroler Freiheitsheld Andreas Hofer soll die Burg besucht haben. Wie erreichst du sie?

Burg Karneid erreichst du von Kardaun aus, einem Ortsteil der Gemeinde Karneid, wo Parkmöglichkeiten und eine Bushaltestelle vorhanden sind. Von dort führt ein 15-minütiger Fußweg zur Burg. Besichtigungen sind im Rahmen einer Führung (auf Anmeldung) möglich.