Im Vinschgau hat das Scheibenschlagen als Abschluss der Faschingszeit und als Fruchtbarkeitsbrauch eine lange Tradition
Bildergalerie: Scheibenschlagen
Beim Scheibenschlagen werden Zirbenscheiben einer bestimmten Person gewidmet und dann brennend ins Tal geschleudert. Die guten Wünsche, die man dazu ausspricht, fliegen symbolisch nach einem gemeinsamen Gebet zu Tal und werden dem Werfer traditionsgemäß mit einem Osterei gedankt. Die Scheiben sind handgefertigt und haben einen Durchmesser von rund 25 cm.
Scheibenschlagen ist als alter Feuerbrauch in ganz Mitteleuropa verbreitet. Bereits im 11. Jahrhundert wurde in Hessen erstmals schriftlich das Scheibenschlagen erwähnt, als eine brennende Scheibe ein Nebengebäude des Klosters Lorsch in Brand setzte. In Österreich wurde es hingegen 2015 zum Immateriellen Kulturerbe erklärt.
Termin dieses Brauches in den Ortschaften von Schlanders aufwärts ist übrigens der erste Sonntag in der Fastenzeit, nach dem Aschermittwoch, der dementsprechend Funkensonntag (die Scheiben sind dann die Funkenfeuer) oder auch "Kassunnti" (Käsesonntag) genannt wird.
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