Der Lauterfresser erzählt von Matheus Perger, der im 17. Jahrhundert in Mühlbach als Hexer hingerichtet wurde
Bildergalerie: Sage: Der Lauterfresser
Über den Lauterfresser sind mehrere Erzählungen im Umlauf. Fakt ist, dass Matheus Perger den Namen bekam, da er am liebsten flüssige Nahrung zu sich nahm ("Lauteres") und 1645 auf dem Richtplatz zwischen Spinges und Mühlbach verbrannt wurde. Wegen einiger Streiche, mit denen er so manche Menschen verärgerte, wurden dem Lauterfresser Hexenkräfte nachgesagt. Zudem arbeitete er als Astrologe und lernte am Friedhof lesen, indem er die Namen von Bekannten von den Grabsteinen ablas, sodass er bald im Ruf stand, mit dunklen Mächten im Bunde zu sein.
Dem Lauterfresser wurden mehrere Streiche zugeordnet: So soll er sich einst mit einem Mann im Gasthof Schwarzer Adler in Brixen getroffen haben. Da er das Mädchen kannte, das das Essen brachte, hatte er vereinbart, dass er einfach seinen Hut umdrehte und das Mädchen daraufhin antwortete, dass alles schon bezahlt sei. Der Lauterfresser und sein Freund labten sich an gutem Essen und viel Wein. Als der Mann am Nachbartisch sah, dass er den Hut umdrehte und - wundersamerweise - alles bezahlt schien, versuchte er dies im nächsten Lokal auch. Da es aber natürlich nicht funktionierte, wurde er hochkant aus dem Gasthaus geworfen.
Ein anderes Mal gab er einem Gefäßmacher, der nur noch einen Krug mit sich hatte, da alles andere zerbrochen war, ein Kalb. Er sollte es in Brixen an einen Metzger verkaufen. Gesagt, getan... als der Schlachter sich aber umdrehte, war das Kalb verschwunden. Auch um seinen Tod ranken sich Legenden: So soll er im Verlies von Schloss Rodenegg auf seinen Tod gewartet haben. Zweimal soll er vor dem Henker verschwunden sein, bis er den Flammentod starb. Er soll auf dem Weg zur Hinrichtung noch gesagt haben: "Das wird ein heißer Tag heute!"
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