Eine der bekanntesten Dolomitensagen erzählt von der Königstochter Dolasilla und dem sagenumwobenen Reich der Fanes
Bildergalerie: Sage: Das Reich der Fanes
Das Reich der Fanes, das sagenumwobene Königreich Ladiniens, wurde von mächtigen Kräften unterstützt. Auf der Seite der männlichen Vertreter des Königshauses standen die Adler, die es ihnen ermöglichten, ihr großes Reich immer weiter auszudehnen. Auf der Seite der weiblichen Vertreter, zu denen auch die Königstochter Dolasilla gehörte, standen die Murmeltiere.
Dolasilla, die Kriegsheldin des Epos, hatte einen weißen Panzer und eine Anzahl unfehlbarer Pfeile: Sollte sich der Panzer jemals schwarz verfärben, dürfe sie nicht in die Schlacht ziehen, da sie dann sterben würde. Ey de Net (Nachtauge) wollte die schöne Königstochter heiraten, wurde aber von ihrem Vater dafür verstoßen. Schließlich rückte die wichtigste Schlacht immer näher und der Zauberer Spina de Mul, ein halb verwestes Maultiergerippe, schaffte es, Dolasilla ihre Pfeile abzunehmen. Daraufhin verfärbte sich ihr Panzer schwarz. Trotzdem zog sie in die Schlacht.
Die Feinde erkannten Dolasilla zuerst nicht, da sie nach einem weißen Panzer Ausschau hielten. Schließlich aber sahen sie sie, und sie starb im Hagel ihrer eigenen Pfeile. Die Königin konnte sich mit einigen Murmeltieren in letzter Sekunde in die unterirdischen Gänge der Fanes zurückziehen, der König aber wurde zu Stein und ist heute noch als "falza rego" (ital. für "falscher König") am Falzaregopass zu sehen. Es gab aber noch eine letzte Hoffnung: Lidsanel. Er hatte drei Wünsche frei, vergaß aber jedesmal, sich die unfehlbaren Pfeile zurückzuwünschen. So leben immer noch Mitglieder des Königreiches unterirdisch bei den Murmeltieren und warten auf ihre Rückkehr...
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