In der Kurstadt Meran erhebt sich in Zentrumsnähe das Stadttheater. Unverkennbar kunstvoll gestaltet und dekoriert, thront es am gleichnamigen Theaterplatz zwischen Freiheitsstraße und Theaterbrücke. Seine Geschichte ist interessant: 1884 wurde ein eigenes Theaterbaukomitee gegründet. Das Ziel: die Kurstadt Meran zu repräsentieren und kulturell zu bereichern. Nachdem Standort und Finanzierung geklärt waren, gewann der Münchner Architekt Martin Dülfer die Ausschreibung. Am 1. Dezember 1900 wurde es in Präsenz illustrer Gäste eröffnet.

15 Jahre lang dauerten die Aufführungen und Zusammentreffen im ehrenwerten Stadttheater, bevor es in den Kriegswirren geschlossen wurde. Es öffnete wieder zwischen den zwei Weltkriegen und wurde 1937 als Italianisierungsmaßnahme in Teatro Puccini umbenannt. Nachdem es einige Zeit als Kino diente und durch einen Brand beschädigt wurde, wurde es nach der Wiedereröffnung unter Denkmalschutz gestellt und bereichert heute das Stadtbild von Meran.

Der Meraner Stadttheater- und Kurhausverein leitet heute das Stadttheater, in dem im rot und golden geprägten Saal mit lachsfarbenen Samtstühlen Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen und Konferenzen abgehalten werden. 296 Sitzplätze sind vorhanden. Dazu kommt ein Kostümverleih im historischen Fundus und die Terrasse, die an lauen Sommerabenden öffnet.