Vom Wald auf den Tisch: So findest du Pilze in Südtirol - richtig und respektvoll
Bildergalerie: Pilze sammeln in Südtirol
Pilze suchen ist ein besonderes Erlebnis: ein Waldspaziergang mit kulinarischer Belohnung, eine spannende Spurensuche inmitten frischer Luft und duftender Natur. Doch beim Pilzesammeln in Südtirol gibt es einiges zu beachten. Hier findest du alle wichtigen Informationen:
Das Sammeln von Pilzen ist in Südtirol gesetzlich geregelt
- Erlaubt ist das Sammeln nur an geraden Tagen zwischen 07.00 und 19.00 Uhr.
- Einwohner der jeweiligen Gemeinde dürfen bis zu 2 kg Pilze pro Tag und Person sammeln.
- Nicht in der Gemeinde Ansässige dürfen bis zu 1 kg Pilze pro Tag und Person sammeln.
- Nicht in der Gemeinde Ansässige zahlen eine Gebühr von 10,00 Euro pro Tag und Person.
- Bei Kontrollen musst du dich ausweisen können.
- Die Pilze müssen am Fundort grob gereinigt werden.
- Transportiere sie in einem festen, luftdurchlässigen Behälter.
- Das Sammeln mit Rechen oder Harken ist verboten.
- Schneide die Pilze mit einem Messer ab und lass den unteren Teil des Stiels in der Erde.
Gebühren für Nicht-Einwohner
Die Gebühr ist auf das Postkontokorrent der Gemeinde einzuzahlen, Informationen zur Kontoverbindung erhältst du bei der jeweiligen Gemeinde. Gib auf dem Einzahlungsschein den Grund der Einzahlung und den Tag der Sammelerlaubnis an: Die Bestätigung der Einzahlung musst du bei Kontrollen zusammen mit deinem Personalausweis vorzeigen.
Pilzberatung – Expertenwissen nutzen
Nicht jeder Pilz ist essbar! In Südtirol gibt es viele giftige, teils sogar tödliche Pilzarten. Daher ist es wichtig, deine gesammelten Pilze von Experten überprüfen zu lassen. In allen vier Gesundheitsbezirken Südtirols gibt es kostenlose Pilzkontrollstellen. Der Dienst wird nach Voranmeldung angeboten: Mykologische Kontrollstellen.
Sicherheit im Wald
Achte im Wald nicht nur auf giftige Pilze, sondern auch auf deine eigene Sicherheit. Schluchten, steile Hänge, Geröll und loses Gestein können zu Unfällen führen. Informiere jemanden über deine geplante Route, wenn du alleine unterwegs bist und beachte, dass das Wetter in den Bergen schnell umschlagen kann. Vermeide Störungen von Tieren und beachte Brut- und Setzzeiten.
Begegnungen mit Wildtieren
Murmeltier und Fuchs, Steinwild und Rotwild, Wolf und Bär - Südtirol hat eine vielfältige Tierwelt.
- Wie verhalte ich mich bei der Begegnung mit einem Wolf
- Wie verhalte ich mich bei der Begegnung mit einem Bären
Themenwege rund um die Pilze
Die Welt der Pilze kann auf einigen familienfreundlichen Themenwegen entdeckt werden. Im Laranzer Wald in Seis am Schlern informiert der Naturlehrpfad Pilzeweg über essbare und giftige Pilzarten anhand von kunstvoll bearbeiteten Baumstämmen. Etwa eine Autostunde entfernt, in Pfitsch im Wipptal, erwartet dich der Pilzeweg Pfitsch.
Wissenswertes über Pilze
- Die Saisonen zum Pilze sammeln sind vor allem der Spätsommer und der Herbst.
- Ideale Wetterbedingungen für das Pilzwachstum: Feuchtigkeit, gefolgt von Wärme.
- Verarbeite Pilze am besten frisch: Wenn das nicht möglich ist, lagere sie kühl.
- Pilze sind stark umweltabhängig und an bestimmte Lebensräume gebunden.
- Pfifferlinge findest du in Fichten- und Kiefernwäldern, oft tief im Moos versteckt.
- Steinpilze wachsen im Sommer und Herbst vor allem unter Fichten, Kiefern und Buchen.
- Riesenschirmlinge sind an ihrem verschiebbaren Ring am Stiel erkennbar.
- Im Mittelalter galten Pilze als unsterblich und wurden als Lebewesen angesehen.
- Heute bilden Pilze neben Pflanzen und Tieren ein eigenes Reich.
- Pilze sind wie Pflanzen sesshaft, ernähren sich aber wie Tiere von organischen Substanzen.
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