Südtirolerisch ist ein einzigartiger Dialekt am Brennpunkt zwischen deutsch-österreichischer und italienischer Kultur
Nebem dem typischen Tiroler Dialekt hat der Südtiroler auch zahlreiche Ausdrücke und Wörter aus dem Italienischen übernommen und eine eigene Sprache entwickelt. Du hast dich z.B. schon des öfteren gefragt, was "Gschafftlhuaba" heißt? Damit ist ein Wichtigtuer gemeint! Adaptierte Wörter aus dem Italienischen sind hingegen der Advokat (avvocato, Rechtsanwalt), magari (etwa, vielleicht) oder die Targa, das amtliche Kennzeichen eines Fahrzeugs. Hier eine kleine Auswahl:
- bärig = super, toll
- Buschn = Blumenstrauß
- eppes, eppas = etwas
(etwa im Geschäft: schuscht no eppes? = darf es sonst noch etwas sein?) - Hetz hobn = Spaß haben, sich gut unterhalten
- hetzig = lustig
- norret, norrat = verrückt, dumm
- ollm = immer
- oschpilemuggn = ach nein, ach Gott
- Putz = Stadtpolizist
- Puff = Chaos, Unordnung
(oft hört man: de homm an Puff = bei denen geht’s zu...)
Die Aussprache der einzelnen Wörter variiert von Tal zu Tal. Während im Hochpustertal das A oft verwendet wird, werden die Wörter andernorts etwa mit E ausgesprochen. Auch einzelne Wörter und Ausdrücke sind nur lokal verbreitet, wie etwa "Nederseit" (Schattenseite) im Ultental oder "Kussile" (Kälbchen) im Pustertal. Andere dialektale Wörter hingegen geraten immer mehr in Vergessenheit und werden nicht mehr so häufig verwendet, darunter:
- doweilong sein = Langeweile haben
- neindern (von "neun") = Vormittagsjause
- Langes, Langis = Frühling
- Pfindsta/Eerschta = Donnerstag/Dienstag
Noch mehr Wörter aus dem Südtiroler Dialekt kannst du einfach unter www.oschpele.ritten.org nachlesen. Viel Spaß dabei!
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